Was kostet eine Restschuldversicherung?

Die Kosten für eine Restschuldversicherung lassen sich nicht pauschal beziffern. Es gibt weder feste Prozentsätze noch Formeln, anhand derer Kunden berechnen könnten, wie teuer oder günstig die Absicherung eines Darlehens wird. Hinzu kommt, dass die Beiträge für Restschuldpolicen, die freiwillig abgeschlossen werden, nicht im effektiven Jahreszins berücksichtigt werden müssen.

Preisangabenverordnung

Die gesetzliche Vorgabe zum Effektivzins im Zusammenhang mit Restschuldpolicen liefert die Preisangabenverordnung in Paragraf 6 Absatz 3 Abschnitt 4. „Kosten für solche Versicherungen und für solche anderen Zusatzleistungen, die keine Voraussetzung für die Kreditvergabe oder für die Kreditvergabe zu den vorgesehenen Vertragsbedingungen sind“ müssen sich demnach nicht im Zinssatz widerspiegeln. Für Kreditnehmer ist es daher relativ schwer, sich ein genaues Bild von den zusätzlichen Ausgaben zu machen.

Unterschiedliche Konditionen

Letztlich richtet sich der Preis für Restschuldversicherungen bei allen Banken nach gewissen Eckpunkten: Alter und Geschlecht des Kunden, Kreditsumme und Laufzeit sowie in einigen Fällen auch die Bonität. Wie sich diese Daten auf den Beitrag für eine Kreditabsicherung auswirken, ist wiederum von Bank zu Bank unterschiedlich. Wenn eine Restschuldpolice abgeschlossen werden soll, lohnt es sich also, die Konditionen der einzelnen Kreditinstitute sehr genau miteinander zu vergleichen.

Enorme Spanne

Wie groß die Spanne bei den Kosten einer Restschuldversicherung sein kann, lässt sich anhand eines Beispiels aufzeigen. Im März 2010 hat die Finanzberatung FMH die Gebühren für einen Kredit über 10.000 Euro mit einer Laufzeit von 36 Jahren berechnet. Im günstigsten Fall zahlte der Kunde für die Versicherung rund 500 Euro. Der teuerste Anbieter verlangte für den gleichen Schutz eine Prämie in Höhe von 950 Euro. Bezogen auf die Laufzeit ergibt sich zwar eine relativ niedrige finanzielle Belastung pro Monat. Sie macht sich aber durchaus bemerkbar. In diesem Fall klettert der effektive Jahreszins von 7,59 Prozent per annum auf über 15,00 Prozent, wenn die Kosten in den Zinssatz einfließen würden.

Absicherung abwägen

Wenn Banken argumentieren, eine Restschuldversicherung koste gerade einmal 30 Euro im Monat – bezogen auf 10.000 Euro Kreditsumme und 36 Monate Laufzeit –, ist das also nur die halbe Wahrheit. 36 Monate mal 30 Euro würden den Ratenkredit immerhin um 1.080 Euro verteuern. Deshalb ist es ratsam, vorab zu prüfen, ob eine Restschuldabsicherung sinnvoll und nötig ist.